Machine Learning: Bald keine Ermittler mehr nötig?
Diese Frage stellt sich nach der Lektüre des neuen Thrillers „Morgen wirst du töten“ von Bestseller-Autor René Junge unweigerlich.
Software zur Verbrechensprognose ist heute bereits bei deutschen Polizeibehörden im Einsatz. Das unter dem Namen „Precobs“ bekannte Programm verwendet unter anderem die Daten bisheriger Delikte, um daraus weitere, gleichartige Ereignisse in der Zukunft zu prognostizieren. Als besonders erfolgreich hat es sich bisher bei der Risikofrüherkennung von Einbrüchen erwiesen.
Neben den Orten und Zeiten bisheriger Taten werden auch einschlägige Täterprofile, besondere geographische Gegebenheiten und weitere Daten verwendet, um die Vorhersagen für ein bestimmtes Delikt in einem eingegrenzten Gebiet zu verbessern.
Lediglich die in Deutschland strengen Datenschutzbestimmungen verhindern es bisher, dass auch im großen Stil Social-Media Profile ausgewertet werden. Solche Daten, in einen Algorithmus eingespeist, könnten leicht ganz konkrete Personen zu potenziellen Tätern machen. Sie haben ähnliche Vorlieben oder andere Merkmale, wie ein Serieneinbrecher, der in ihrer Gegend lebt? Dann würden Sie plötzlich auf dem Radar der Polizeibehörden auftauchen.
Zukunftsmusik? Nur, solange die bestehenden Gesetze nicht ausgehebelt werden. Bestrebungen, den Datenschutz aufzuweichen, existieren aber heute schon in nahezu allen politischen Lagern.
In Junges neuen Thriller „Morgen wirst du töten“ ist diese Zukunft bereits da.
Jetzt lesen: „Morgen wirst du töten“ von René Junge