Sorgt der neue Kindle für einen eBook-Boom?
Nun ist erstmals die 100 Euro-Grenze für einen eBook-Reader durch den neuen Kindle Touch unterboten. Die magische Preisgrenze hielt möglicherweise bisher viele Menschen vom Kauf eines Readers ab. Denn für knapp 100 Euro kann man eigentlich nicht viel falsch machen, zumal man ein ausgereiftes Gerät bekommt.
Nachsehen haben natürlich nun die vielen Mitbewerber, die schon lange versuchen, auf dem Markt einen Fuß zu bekommen. Allen voran Sony mit seinem Bemühungen endlich gegen Amazon zu punkten, was nun mit dem neuen Gerät wieder nicht funktioniert. Sicherlich agiert Amazon an der unteren Preisgrenze und wird nicht viel mit der neuen Kindle-Familie verdienen. Einige Fachleute sprechen sogar davon, dass Amazon bei jedem verkauften Gerät noch Verluste macht. Doch die eigentlichen Gewinne spielt Amazon mit dem Verkauf der Inhalte ein.
Auch wenn Amazon keine wirklichen Sensationen in Sachen Technik oder Formate abliefert, so hat man möglicherweise durch den niedrigen Preis endgültig den Weg für elektronische Bücher geebnet. Mehr noch, möglicherweise setzt nun ein ähnlicher Effekt ein, wie seinerzeit Apple mit dem iPod auf dem Musikmarkt erzeugt hat. Folge war, dass bis heute Apple den Musikbereich dominiert. Genau dies hat auch Amazon für ebooks im Auge.
Nun gilt es für Verlage und Autoren auf den fahrenden Zug aufzuspringen, auch wenn es momentan so aussieht, dass große Verlagshäuser seelenruhig das Geschehen aus der Ferne nur beobachten. Doch bald ist möglicherweise der Zug abgefahren. Zwar sind einige Bestseller bereits als eBook verfügbar, allerdings mit dem gleichen Preis, wie auch das gedruckte Werk angeboten wird. Dies ist natürlich für viele potentielle Kunde unverständlich. Fakt ist, dass in den nächsten Wochen und Monaten viele Kindles über den deutschsprachigen Ladentisch wandern werden. Diese neuen Leser werden ihre Geräte mit digitalen Inhalten füllen. Wer bis dahin seine Werke nicht Stellung gebracht hat, wird von dem Kuchen nur ein sehr kleines Stück abgekommen.