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Die Seite für elektronische Bücher

Wer braucht wirklich einen eBook-Reader?

Jeden Tag fliegen bei uns die aktuellen Meldungen über neue eBook-Reader auf den Tisch. Fast jeder Hardware-Hersteller erhofft sich wohl in den nächsten Wochen das Mega-Geschäft mit den elektronischen Büchern. Doch wird dabei auch der Bedarf des potentiellen Käufers berücksichtigt? Sind bald Lokale, Parks und Bahnen mit Menschen vollgestopft, die Ihren elektronischen eBook-Reader zücken und den neusten Roman oder die aktuelle Tageszeitung in digitaler Form lesen? Ich glaube eigentlich nicht.

Es gibt sicherlich zwei Sichtweisen. Die private und die berufliche Perspektive. Aus der eigenen beruflichen Sicht kenne ich den normalen Reise-Alltag zu Messen, Schulungen oder zu einem Kunden. Meist vollgepackt mit dem Nötigsten. Im Handgepäck sind Handy und Notebook immer treue Begleiter, die meist die Tasche unnötige schwer machen. Meist packe ich noch das eine oder andere Buch ein, dass ich in einer freien Minute lesen kann. Fast immer bleibt die Lektüre ungelesen im Handgepäck.

Würde hier nun ein eBook-Reader weiterhelfen? Eigentlich nicht. Die wichtigsten Unterlagen sind in Papierform dabei, elektronische Dokumente befinden sich auf dem Notebook oder im USB-Stick. Was wirklich weiterhelfen würde, wäre ein All-in-one-Gerät. Handy, Notebook und eBook-Reader bleiben daheim und ich habe nur ein Gerät für alle wichtigen Aufgaben.

Auch im privaten Umfeld stellt sich die Frage nach dem Nutzen eines eBook-Readers. Ich gebe zu, dass ich es liebe, in Buchläden nach Neuausgaben und Schnäppchen zu stöbern. Hier spielt einfach auch das Umfeld und das taktile Erlebnis eine Rolle. Dies kann ein eBook niemals leisten. Eine Docking-Station für das sofortige Herunterladen von eBooks gibt es sowieso in keinem Laden.

Fazit

Wenn es wirklich schnell gehen soll, dann wird doch bei Amazon das Fachbuch oder der Bestseller bestellt, die dann am nächsten Tag per Post eintreffen. Hier hätte der eBook-Reader schon eher eine Chance. Doch häufig werden Bücher an Kollegen und Freunde weitergegeben oder verschenkt. Dies geht natürlich mit einem Gerät nicht mehr. Hilfreich wäre auch ein schnelles Einspielen von Dokumenten, doch dies ist bei den meisten Readern nur über Umwege zu schaffen. Oder kennen Sie einen Bekannten oder Mitarbeiter, der innerhalb weniger Minuten jedes Dokument auf sein eBook-Reader bringen kann?

Hier stehen der Benutzerführung einfach unterschiedliche Formate, Kopierschutz-Mechanismen und Schnittstellen-Probleme im Wege. Meine Hoffnung ist, dass es doch irgendwann nur ein einziges Gerät gibt, dass eBooks, Anrufe und Dokumente, unabhängig vom Format, empfängt und weiterverarbeitet. Meine Hoffnungen liegen bei Steve Jobs. Vielleicht bringt er bald die digitiale, eierlegende „Wollmilchsau“ auf den Markt. Das iPhone ist schon der erste Schritt in die richtige Richtung.

Wilfred Lindo


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