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Google gibt eBooks zum Druck frei

Google ist aktuell in den USA eine Kooperation mit dem Dienstleister On Demand Books (ODB) eingegangen. Mit der frischen Partnerschaft eröffnet der Internetkonzern Nutzern die Möglichkeit, Texte aus dem Angebot des eigenen Buchdigitalisierungsprojektes Google Books nicht nur am Computerbildschirm, sondern auch zu jeder Zeit wieder in herkömmlicher gedruckter Form lesen zu können.

Von den insgesamt rund zehn Mio. bereits eingescannten Werken stehen hierfür allerdings lediglich zwei Mio. Titel zur Verfügung. „Es handelt sich hier um gemeinfreie Bücher, bei denen der Urheberrechtsschutz bereits abgelaufen ist. Aufgrund der länderspezifischen Lizenzunterschiede stehen in den USA derzeit 1,5 Mio. und außerhalb der Vereinigten Staaten 500.000 Bücher zum Ausdruck bereit“, erklärt Google-Sprecher Kay Oberbeck auf Nachfrage von pressetext.

Hergestellt werden die Bücher auf Bestellung von der von On Demand Books entwickelten Espresso Book Maschine, die aufgrund ihrer kompakten Bauweise in jeder beliebigen Bücherei oder Buchhandlung aufgestellt werden kann. Der Hersteller ist davon überzeugt, dass sich durch seine Entwicklung das Vertriebskonzept für Bücher grundlegend verändern wird. So könnte der Buchhandel künftig wesentlich dezentraler agieren und den Bibliotheken und Buch-Shops stünde ein theoretisch unbegrenztes Inventar an Titeln zur Verfügung, stellt Jason Epstein, Chairman und Mitgründer von ODB, fest.

Ein weiterer Vorteil sei zudem die Schnelligkeit der Maschine, die bis zu 145 Seiten pro Minute ausdrucken kann. „Mit ihrer Hilfe kann in wenigen Minuten eine vollständig mit Pappeinband ausgestattete einzelne Ausgabe eines Buches gedruckt, gebunden und nachbearbeitet werden“, schildert Epstein. Im Grunde schaffe man damit eine Art „Geldautomat für Bücher“, der jederzeit für Kundenanfragen bereitstehe.

Wie die New York Times berichtet ist die Anzahl der in Büchereien und Buchhandlungen aufgestellten Esspresso Book Maschines bislang noch relativ begrenzt. Ausschlaggebend hierfür dürfte wohl zum Teil auch der recht hohe Preis von 100.000 Dollar sein, mit dem die Anschaffung eines derartigen Druckgeräts zu Buche schlägt. Als Beispiel für aktuelle Standorte wird etwa die University of Michigan genannt, aber auch der Harvard Books Store soll bereits eine der Buchmaschinen bestellt haben. „Espresso Book Machines gibt es gegenwärtig auch außerhalb der USA wie beispielsweise in Ägypten, Manchester, London, Kanada und Australien“, ergänzt Google-Sprecher Oberbeck. Bis zum Frühjahr 2010 will On Demand Books insgesamt 35 bis 40 solcher Geräte verkauft haben. Die eingegangene Kooperation mit Google soll unter anderem auch dazu beitragen, dass das Unternehmen seine Zielvorgabe einhalten kann.

Aber auch aus Sicht des Internetkonzerns bringt die neue Partnerschaft einige Vorteile mit sich. „Wir haben uns in den vergangenen fünf Jahren sehr intensiv mit der Frage beschäftigt, wie sich der Zugang zu Büchern erweitern lässt. Die aktuelle Kooperation ist in dieser Hinsicht ein weiterer wichtiger Schritt nach vorne“, erläutert Oberbeck. Finanzielles Kapital aus dem Google-Books-Druckangebot – eine gedruckte Seite soll rund einen US-Cent kosten – will man aber anscheinend nicht ziehen. „Einen Teil der Erlöse können die Buchhändler behalten. Unseren eigenen Anteil wird Google für den guten Zweck an noch nicht näher feststehende Non-Profit-Organisationen spenden“, so Oberbeck abschließend. (Quelle: Pressetext Deutschland)


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