Paid Content in Deutschland auf dem Vormarsch?
Immer mehr Tageszeitungen setzen auf Paid Content, bezahlte Beträge. Auch das Hamburger Abendblatt und die Berliner Morgenpost präsentieren ab sofort Ihre lokalen Inhalte nur gegen Bares. Die Leserschaft ist auf jeden Fall nicht begeistert, was unschwer an den teilweise wütenden Kommentare abzulesen ist. Selbst Bild und Welt setzen auf kostenpflichtige Inhalte und gingen in den letzten Tagen mit Ihren Apps für das iPhone ans Netz.
Wird hier das Ende der kostenlose Zeit bei den Tageszeitungen eingeläutet? Bei sinkenden Abonenten und dem Wegbleiben von großen Werbekunden müssen die Zeitungen neue Wege finden, um wieder ausreichend Geld in die Kassen zu spielen.
So kommentiert beispielsweise die Berliner Morgenpost: „So halten wir es künftig auch im Netz: Regionale Inhalte kosten. Unsere aktuellen Nachrichten aus Berlin und der Region bleiben frei verfügbar, für Berichte und Hintergründe, aktuell von der Redaktion erstellt, ist ein kleiner Beitrag notwendig. Abonnenten der Berliner Morgenpost haben komplett freien Zugang zu allen exklusiven Inhalten – der ist im Abo-Preis enthalten. Das neue, orange E-Zeichen auf der Website von Morgenpost Online steht für zweierlei: für „exklusiv“ und für „Euro“. “
Die Frage ist nur, ob dies der richtige Weg ist? Gerade in den großen Städten wie Berlin oder Hamburg gibt es aufgrund der großen Medienvielfalt viele andere Möglichkeiten, die gewünschten lokalen Informationen kostenlos zu bekommen. Dabei muss ein kostenloses Angebot von aktuellen News nicht zwingend zum Niedergang der Tageszeitungen führen. Mit dem richtigen Konzept müssen die Einnahmen einfach über Online-Werbung oder Sponsoring eingenommen werden. Die Zauberformel lautet: „Mehr Nutzen für den Leser, dann ist er auch bereit etwas zu zahlen“. Andere Angeboten zeigen doch, dass es funktioniert. Denn eines muss klar sein, gute redaktionelle Arbeit kostet Geld. Die Frage ist nur, wer die Zeche zahlt?