Weihnachtsgeschäft ohne Interesse an eBook-Readern?
Auch wenn Insider die aktuellen eBook-Reader als die technologische Sensation feiern, so werden wohl nur wenige Geräte den Weg auf den Gabentisch finden. Bei aller Euphorie, auch ein eBook-Reader wird einen klassischen Lesemuffel nicht zum Vielleser aufbauen. Ähnlich wie bei dem letzten Hype stellt auch bei der aktuellen Freude über die vielen unterschiedlichen Geräte der zu hohe Preis die größte Hürde dar. Mit rund 200 bis 300 Euro pro Gerät ist der Preis für eine rasche und flächendeckende Verbreitung einfach zu hoch.
Angesichts der Buchpreisbindung und der Hochpreisstrategie der deutschen Verlage lässt sich der hohe Preis der Hardware auch nicht durch vergünstigte eBooks wieder einspielen. Häufig sind die Preise für die gebundene Ausgabe eines Bestsellers identisch mit dem der elektronischen Ausgabe. Alle Hersteller von eBook-Readern verargumentieren so auch die hohen Preise mit der enormen Platzersparnis der Geräte und dem vielfältigen Zusatznutzen der neuen Technologie. Doch die klassische Leseratte will einfach nur das eine Buch verschlingen.
Hier ist eher das menschkompatible, klassische, gedruckte Buch gefragt. Es ist kein Netzteil notwendig, kein Licht reflektiert im Display und nicht jeder erfreut sich an der kleinen Bildschirmgröße, die selten die Größe eines Reclam-Heftes übersteigt. Es werden sicherlich noch einige Weihnachtsfeste ins Land ziehen, bis unzählige Leser im Bus, in der Bahn oder im Schwimmbad zum eBook-Reader greifen.