Im letzten Jahr erblickte der erste Spross aus der Tolino-Familie das Licht der digitalen Welt. Im Rahmen einer Allianz des deutschen Buchhandels sollte ein Gegenpol zu der Übermacht von Amazon gesetzt werden. Nun kommt der zweite eBook Reader aus der Tolino Schmiede auf den Markt und soll mit diversen Neuerungen den Käufer speziell im deutschsprachigen Raum begeistern.
Maß aller Dinge bleibt natürlich der Amazon Kindle Paperwhite, der die Messlatte ziemlich hoch gelegt hat. So wurde auch dem Tolino Vison ein neues E-Ink Carta Display, ein schnellerer Prozessor und eine Überarbeitung des Outfits spendiert.
Schon beim ersten Kontakt mit dem Tolino Vison fällt auf, dass das Gerät deutlich kleiner ausgefallen ist und das Produktdesign deutlich verbessert wurde. Der neue Reader liegt im Vergleich zu seinem Vorgänger deutlich besser in der Hand. Die Ränder sind deutlich kleiner geworden und die Farbgebung macht einen wesentlich moderneren Eindruck. Die Oberfläche scheint auf den ersten Blick sehr unempfindlich gegenüber Fingerabdrücken und Kratzern zu sein. Die entspiegelte Oberfläche entspricht dem üblichen Standard bei eBook Readern.
Das Gerät wird über einen Knopf am oberen Rand des Gerätes eingeschaltet. Dabei leuchtet der Home-Knopf kurz auf. Ebenfalls an der Oberseite befindet sich der Schalter für die Beleuchtung des Displays. Sofort fällt positiv auf, dass die Macher beim Tolino Vision auf die Abdeckung der Schächte für USB und Micro-SD verzichtet haben. Mit einem Gewicht von knapp 180 Gramm kann der Reader auch längere Zeit ermüdungsfrei in der Hand gehalten werden.
Der Speicherplatz des Tolino Vison beträgt knapp 2 GB und kann über eine MicroSD-Karte bis auf 32 GB erweitert werden, was für den normalen Einsatz völlig ausreicht. Im Herzen schlägt bei dem neuen Tolino ein Android Betriebssystem der Verion 4.0.4, allerdings kann der normale Anwender nicht direkt auf Android zugreifen, um beispielsweise eigene Apps zu installieren.
Der Tolino Vison ist neben dem Kindle Paperwhite erst das zweite Gerät am Markt, das ein E-Ink Carta Display nutzt. Zwar liegt die Auflösung des eReaders weiterhin bei 1024×758 Pixel, jedoch verspricht die neue Technik sehr gute Werte bei der Darstellung der Inhalte und dem Kontrast. In der Praxis bedeutet dies eine besonders gute Lesbarkeit bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen. Zumindest im direkten Vergleich zu seinem Vorgänger kann der Tolino Vision diesen in die Schranken weisen.
Auch bei der Beleuchtung kann der aktuelle Reader aus der Tolino Familie deutlich zulegen. Die Farbe des Lichtes ist nun wesentlich angenehmer. Was eher nicht gefällt, ist das unverständliche Ghosting, also das Nachleuchten von Abbildungen. Auch mit den vorhandenen Einstellungen, durch das Heraufsetzen der Häufigkeit des Seitenaufbaus, lies sich das Problem nicht wirklich in den Griff bekommen. Hier muss der Hersteller unbedingt nachbessern.
Die Inbetriebnahme funktioniert schnell und problemlos. Ein Umstieg von dem Tolino Shine auf den Tolino Vision stellt kein Problem dar, da die Benutzeroberfläche fast den identischen Aufbau besitzt. Sie können mit dem eReader sofort starten, eine Anmeldung bei einem bestimmten Shop ist nicht notwendig. Ähnlich wie bei dem Vorgänger ist die Voreinstellung für einen bestimmten Shop davon abhängig, wo Sie das Gerät erworben haben.
Grundsätzlich reiht sich der Tolino Vision ist die Top-Klasse der eBook Reader ein, auch wenn die Referenz immer noch aus dem Hause Amazon kommt. Im Vergleich zu seinem Vorgänger kann der Tolino Vision in allen Belangen punkten und bietet bis aus das Manko beim Display, das sicherlich bald mit einem Update behoben werden kann, keine wirklichen Schwächen. Wer also nicht unbedingt Amazon als seinen bevorzugten Shop betrachtet, findet mit dem neuen eReader eine echte Alternative.
Bildquelle: Thalia
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